Durch absichtliche oder versehentliche Verschleppung gelangen immer wieder Tierarten in Ökosysteme, in denen sie nicht heimisch sind.

Diese Arten werden Neozoon (eingedeutscht aus griech. entspricht "Neue Lebewesen") genannt. Anders als beim Menschen, dem die zunehmende Globalisierung Gutes bringt, birgt sie für autarke Ökosysteme Risiken deren Folgeerscheinungen nicht abschätzbar sind.

So verbreitet sich in unserer Bina in den Letzten Jahren der nordamerikanische Signalkrebs (Pacifastacus leniusculus) in rasantem Tempo und verdrängt den dort einheimischen Edelkrebs (Astacus astacus).

Seine Resistenz gegenüber der ebenfalls aus Nordamerika stammenden Krebspest und die Tatsache, dass er einen neuen hoch-virulenten Stamm des Erregers nach Europa brachte, machen ihn zu einem äußerst unbelibelibten Gast in unseren Gewässern. Der Signalkrebs ist aggressiver als heimische Flusskrebse und wird, in diversen Fällen auch deutlich größer und produziert mehr Nachkommen. Er ist den heimischen Arten damit in direkter Konkurrenz überlegen und verdrängt diese vollständig aus ihren Lebensräumen. Er dringt zudem auch aktiv in sommerkühle Gewässeroberläufe vor, welche bisdato oft sichere Refugien für heimische Flusskrebse boten. Expansive Signalkrebsvorkommen stellen daher heute eine der größten Bedrohungen für die Restbestände der drei in Mitteleuropa heimischen Flusskrebse dar.

Um dieser Invasion Paroli bieten zu können führt der Binafischereiverein Gangkofen e.V. gezielt Fänge mittels Reusen in stark vom Signalkrebs besiedelten Gebieten durch. Außerdem werden auch Stichprobenartig andere Gewässerabschnitte auf deren Vorkommen abgesucht. Die Durchführung erfolgt jährlich von ca. April bis Oktober durch freiwillige Vereinsmitglieder, welche die Reusen täglich kontrollieren und mit neuen Ködern ausstatten.

Durch diese Maßnahmen, bei denen Signalkrebse dem Gewässer entnommen und der einheimische Edelkrebs wieder in jenes zurückgesetzt wird, versuchen wir die Edelkrebspopulation zu bewahren.